(20.12.2017)
Hans-Joachim Waibel, Pfarrer Andreas Rose und Markus Geisbauer (von links) sind beeindruckt von der Collage der Pfadfinder zur Zukunft der Gemeinde.
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Zeitplan für Standortwahl Gemeinde St. Medardus soll zusammenwachsen
(Lüdenscheider Nachrichten)
Lüdenscheid - Die Pfarrei St. Medardus soll zu einer Gemeinde zusammenwachsen: Das ist die große Chance, die die Mitglieder der Koordinierungsgruppe im
Pfarreientwicklungsprozess sehen. Im Gespräch mit den LN bekräftigten Pfarrer Andreas Rose, Vorsitzender des Kirchenvorstands (KV), Hans-Joachim Waibel, stellvertretender
KV-Vorsitzender, und Markus Geisbauer, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates (PGR), das Votum für einen katholischen Standort in der Stadt.
KV und PGR haben das pastorale und das wirtschaftliche Gebäude- und Personalkonzept für St. Medardus beschlossen. Davon wurden die heute noch vier Gemeinden am Wochenende
informiert. Bis 2030 soll der Weg zum zentralen Standort abgeschlossen werden. Das Gesamtvotum soll bis Ende Januar ausformuliert und dem Bischof zur Genehmigung vorgelegt werden.
Die Ergebnisse der jüngsten Denkfabriken sollen danach detailliert ausgewertet werden, um daraus abzuleiten, welcher Standort so gestaltet werden kann, dass er die Anforderungen der
Gemeinde und aller Gruppen am besten erfüllt. Im Sommer 2018 soll die Entscheidung stehen. Dann werde die eigentliche Arbeit aber erst beginnen. Es sei davon auszugehen, dass der
künftige Standort erst einmal nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Denn die Koordinierungsgruppe ist überzeugt, dass umfangreiche Um- und Neubauten nötig sein werden,
um das eine katholische Gemeindezentrum für Lüdenscheid zu errichten. Rose, Waibel und Geisbauer betonen: "Es wird etwas Neues entstehen."
Ausgerechnet die Pfadfinder, also die jüngsten Gemeindemitglieder, machen dafür Mut: Nach den Denkfabriken haben sie eine Collage erstellt, wie sie sich die Gemeinschaft in
Zukunft vorstellen. Sie hängt jetzt in allen fünf Gotteshäusern der Pfarrei aus. Da gibt es Ideen wie Kletterwände oder Achterbahnen auf dem Kirchturm, aber vor allem
geht es den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen darum, zu zeigen, dass Veränderungen keine Bedrohung, sondern eine Chance sind: "Wir leben unseren Glauben immer dort, wo wir
gerade sind", schreiben sie. Kirche sei für sie "nur ein Gebäude" - sicherlich wichtig, aber eben nicht die Grundlage für die Gemeinschaft. Für Rose, Waibel
und Geisbauer ist dies eine beeindruckende Botschaft an die gesamte Gemeinde, die Veränderungen mit Tatkraft anzugehen. Jetzt gehe es darum, diese eine Gemeinde und den künftigen
Standort mit Leben zu füllen.
Dass dieser Weg alternativlos ist, davon sind sie überzeugt. Es gehe dabei nicht nur ums Geld, wie auch bistumsweit diskutiert wird – bis hin zu Vorschlägen, das Bistum
aufzulösen und den "reicheren" Nachbarn anzugliedern. "Auch wenn wir 15 Millionen Euro zur Verfügung hätten, wäre ein Kirchenstandort der einzig richtige Weg"
zitierte Waibel ein KV-Mitglied. Die Gesellschaft habe sich einfach verändert.
Text und Foto: Bettina Görlitzer
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