Pfarrei St. Medardus - Jockuschstr. 12 - 58511 Lüdenscheid
Telefon 02351 / 66 400 - 0



(17.05.2020)



















Erster öffentlicher Gottesdienst in Corona-Zeiten

Kirchenbesuch in der Coronazeit war bisher privat - zum persönlichen Gebet in die Kirche St. Joseph und Medardus oder Maria Königin. Selbst die Messe, die im Internet übertragen wird, ist privat. Außer den Zelebranten, dem Organisten und den Technikern befindet sich niemand im Kirchenraum.

Doch seit heute ist es anders - zumindest ein wenig. 35 Personen haben sich im Pfarrbüro angemeldet und möchten den ersten Gottesdienst , wenn auch unter besonderen Bedingungen, mitfeiern. Pastor Ferkinghoff hat den Corona-Kirchenknigge in einem Youtube-Beitrag prägnant beschrieben.

Und so ist alles vorbereitet: die Abstandsmarkierungen auf dem Vorplatz und in den Gängen einschließlich der Richtungspfeile, die Positionen in den Bänken, an denen sich die Gläubigen befinden dürfen - alles, um die Vorgaben, einen Abstand von mindestens 1.50 m einzuhalten, zu erfüllen. Die Gläubigen werden am Eingang persönlich willkommen geheißen. Patrick Kutal und Barbara Geisbauer haben eine Liste vor sich liegen, in der die Teilnehmer mit Namen, Anschrift, Telefonnummer und Platznummer vermerkt sind (nur dass im Falle einer Infektion festgestellt werden kann, wer sich noch in der Nähe befunden hat). Alle Besucher werden persönlich mit einem Lächeln begrüßt - man kann es sogar sehen, denn die beiden tragen keinen Mund-Nase-Schutz, sondern ein Plexiglasvisir. Jeder Messebesucher wird persönlich an seinen Platz begleitet. Dort liegt als Erinnerung an diesen besonderen Tag eine Rose.

Die Heilige Messe beginnt: Pfarrer Andreas Rose, der heute sein 29. Priesterjubiläum feiert, und Pastor Hans Helmut Ferkinghoff werden begleitet von zwei Messdienern - beide mit Mund-Nase-Schutz (an den Anblick muss man sich erst einmal gewöhnen). Melanie Koch-Blöink spielt die Orgel und singt, teilweise abwechseln mit Pastor Ferkinghoff - die Gemeinde summt dazu.

In seiner Predigt weist Pfarrer Andreas Rose darauf hin, dass am heutigen Tag in der Pfarrei eigentlich eine Erstkommunion gefeiert werden sollte, aber durch die Coronakrise werden Termine für alle Feierlichkeiten, wie auch Hochzeiten und Taufen, verschoben - aber nicht aufgehoben. Man darf sich also auf die Zeit nach der Krise freuen. Man muss sich nur mit dem Unvorhergesehenen arrangieren.

Zum Kommunionempfang begeben sich die Gläubigen in gebührendem Abstand nach vorn. Pfarrer Andreas Rose - geschützt durch ein Plexiglasvisir - reicht die Hostien mit einer Zange. Der Kommunionempfang mit einem Mund-Nasenschutz muss erst noch geübt werden.


Auch wenn man sich an die der Coronakrise geschuldet nur mit 35 Personen "voll" besetzten Kirche erst einmal gewöhnen muss - allen Beteiligten war die Freude anzumerken, endlich wieder einmal an einer Eucharistiefeier teilnehmen zu können. Ein Internetgottesdienst kann dieses Miteinander eben nicht ersetzen.
Der Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt ist bereits ausgebucht, Es besteht noch die Möglichkeit, sich für die Messen an den Wochentagen eintragen zu lassen. Anmeldungen nimmt das Pfarrbüro unter der Rufnummer 02351 / 66400-16 montags von 10.00 - 12.00 Uhr und mittwochs von 16.00 - 18.00 Uhr entgegen.