(01.06.2023)
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St. Paulus Brügge - Aller Abschied tut weh ...
Auf Einladung der Pfarrei treffen sich 35 Christinen und Christen im Gemeindehaus von St. Paulus in Brügge. Alle sind neugierig zu erfahren, wie es mit dem Gotteshaus und der Immobilie zukünftig weitergehen soll.
Pfarrer Claus Optenhöfel begrüßte die Anwesenden mit dem Wallfahrtspsalm 121, der beschreibt: wir sind auf einem Weg, mit Licht und Schatten. Aber Gott behütet nicht nur den Eingang, sondern zeigt auch den Ausgang - eine Hoffnung, die auch den Weg im Pfarreientwicklungsprozess
beschreibt.
Extra aus Essen angereist sind die Moderatoren des Abends: Sabrina Kuhlmann und Stefan Nieber. Ihnen ist zu verdanken, dass trotz aller Aufregungen der Abend ein konstruktives Ende nimmt. Die Tagesordnung sieht vor:
- Vergegenwärtigung des Votums zum PEP
- Bekanntgabe der Umsetzungspläne
- Meinungsaustausch
- Vereinbarungen
Bevor Michael Bette im Namen des Steuerungskreises noch einmal die Grundzüge des Votums der Pfarrei zum Pfarreientwicklungsprozess vorstellen kann, muss erst einmal klargestellt werden, dass es heute Abend nicht darum geht, ob die Kirche St. Paulus geschlossen wird, sondern wie
ein Abschied für alle Gemeindemitglieder würdig eingeleitet wird. Das führt zu heftigen Diskussionen.
Michael Bette zeichnet noch einmal den Prozess der Entscheidung für einen Kirchenstandort nach, nämlich St. Joseph und Medardus. Und das bedeutet, wie im Votum beschrieben, die
Schließung der beiden Kirchen St. Paulus in Brügge und St. Petrus und Paulus am Honsel. Corona-bedingt verschiebt sich die Umsetzung um zwei Jahre auf 2023.
Januar 2024 soll der letzte Gottesdienst in St. Paulus gefeiert werden. Und ab dann wird die Nutzung der Räumlichkeiten auch
im Gemeindehaus beendet. Damit ergibt sich die Option, noch einmal Advent und Weihnachten gemeinsam zu feiern und die Sternsinger 2024 im letzten Gottesdienst für ihren Einsatz zu danken. (Details können Sie den
gezeigten Folien entnehmen.) Schmerzlich empfunden wird, dass damit 2024 keine Erstkommunion in Brügge mehr gefeiert werden
kann.
Für die Immobilie gibt es momentan keinen Interessenten. Aber auch das Bistum wird sich um eine adäquate Veräußerung bemühen.
Jetzt sind Fragen der Nachnutzung gefragt. Vorschläge kommen reichlich: als Kolumbarium, als Raum für Chöre und Konzerte, aber auch, ob die Räumlichkeiten für punktuelle Aktionen weiter genutzt werden dürfen, wie z.B. für Hochzeiten, Nutzungen beim Martinszug oder für die Sternsinger.
Und: wo kann der Glaube der Gemeinde weiter gefeiert werden? Einige schließen eine Hinwendung zum Sauerfeld aus. Hier macht Pfarrer Optenhöfel den Hinweis auf eine mögliche Zusammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde vor Ort. Doch die Verbundenheit mit dem Ort St. Paulus ist bei manchen
dominant.
Pfarrer Claus Optenhöfel macht noch einmal sehr deutlich: eine Profanierung der Kirche wird es erst geben, wenn eine neue anderweitige Nutzung ansteht. Die Schließung der Kirche geschieht unabhängig davon vorab zum geplanten Zeitpunkt. Ob eine punktuelle Nutzung in begründeten Einzelfällen weiter
möglich ist, kann noch besprochen werden.
Dann bitten die Moderatoren noch um Beantwortung folgender Fragen:
- Was brauchen wir für einen Abschied?
- Welche Fragen benötigen dringender Antwort?
- Was brauchen wir, um in einer neuen Konstellation zu leben?
- Wie stellen wir uns die Zukunft in der Pfarrei vor?
Die Antworten werden an eine Pinwand gepostet und sind Grundlage für die Aktionen der verantwortlichen Gremien.
Pfarrer Claus Optenhöfel verabschiedet die Teilnehmer mit einem Gebet und einem Segen für St. Paulus und die ganze Pfarrei.
Und am Ende der Versammlung wird eine Arbeitsgruppe Brügge gegründet. An der Arbeitsgruppe beteiligen sich, neben mehreren Engagierten aus St. Paulus, für den Pfarrgemeinderat und die Steuerungsgruppe: Michael Bette (Steuerungsgruppe/ PGR), Karin Johanngieseker (WIR-Gruppe), Christoph Keil
(WIR-Gruppe), Claus Optenhöfel (Pfarrer) und Gabi Waibel (WIR-Gruppe/ PGR). Sie kümmern sich gemeinsam um die weitere Bearbeitung des Abschiedsprozesses. Freiwillige können sich jederzeit dazu melden. Das nächste Treffen der Gruppe ist am 22. Juni 19.30 Uhr in St. Paulus.
Dann stellt sich noch die Frage nach den verbliebenen zwei Standorten Maria Königin und St. Joseph und Medardus. Was ist zur Ertüchtigung des zukünftig einzigen Standortes am Sauerfeld vorgesehen? Hier ist eine Information der Gemeinde dringend nötig.
Interessiert am aktuellen Stand der Pfarreientwicklung? Dann melden Sie sich an zum Newsletter mit einer E-mail an claus.optenhoefel@bistum-essen.de - Betreff: PEP-Infos
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